Dürr entwickelt neues Lackierkabinenkonzept EcoProBooth

Date: 24/07/2020
Autor: Redaktion

Dürr hat EcoProBooth - ein neues Lackierkabinenkonzept, das Innen- und Außenlackierung effizient in einer Box vereint - entwickelt.

Die neuartige, von Dürr, zum Patent angemeldete Lackierkabine EcoProBooth ermöglicht laufende Wartungs- und Reinigungsarbeiten an der Applikationstechnik, ohne die Produktion angehalten zu werden. Si ist ein Bestandteil des neuen Konzepts „Lackieranlage der Zukunft" von Dürr concept. Hier erhöht die EcoProBooth die Anlagenverfügbarkeit, indem die Service-Arbeiten ohne Produktionsunterbrechung in die Prozessschritte integriert werden.

Eine maximale Umluftrate von 95 Prozent reduziert den Energieverbrauch und die Emission von CO2. Außerdem wird die Innen- und Außenlackierung in einer einzigen Arbeitsstation zusammengefasst.

Die Lackierkabine, die für 12 Jobs pro Stunde und einen Karosseriemix von Kleinwagen bis zu mittelgroßen SUVs ausgelegt ist, ermöglicht eine einfache Skalierung entsprechend sich ändernder Stückzahlen. Die Größe und der Aufbau der Box sind standardisiert, sodass einfache Umrüstungen und Erweiterungen möglich sind, ohne die Produktion in anderen Boxenabschnitten zu beeinflussen.

Dank des cleveren Boxen-Layouts sinkt auch der Materialverbrauch durch geringere Verluste beim Farbwechsel. Durch das Aufteilen der Linie in kürzere Abschnitte lassen sich die Lackieraufträge so verteilen, dass Farbwechsel minimiert werden. Das spart Lack und Spülmittel und reduziert somit sowohl Kosten als auch VOC-Emissionen.

Drei Lackiervorgänge in einer Box

Die EcoProBooth fasst bis zu drei Lackiervorgänge - den Innen- und die beiden Außenaufträge - in nur einer Kabine zusammen. Bis zu acht Lackierroboter, unterstützt von vier Scara-Robotern zum Öffnen der Türen, applizieren den Lack auf die Karosserie - sowohl innen als auch außen. Zwei der drei bisher üblichen Fördervorgänge entfallen, da die Karosserien in der Kabine verbleiben und nicht zwischen den Applikationsvorgängen von einer Kabine zur nächsten gefördert werden müssen.

Einfache Wartung

Ist eine Lackierkabine im Umluftbetrieb, kann das Wartungspersonal sie nicht einfach betreten, denn die Luft ist mit gesundheitsgefährdenden Lösemitteln durchsetzt. Die Lackierkabine EcoProBooth bietet hier eine umfassende Lösung: sogenannte Service Cubicles, das heißt Service-Kabinen, die in jeder Ecke der Lackierkabine integriert sind, durchgehend mit Frischluft gespült werden und jederzeit bedenkenlos zugänglich sind. Muss ein Roboter gereinigt oder gewartet werden, bewegt er sich zum Service Cubicle und streckt seinen Arm durch ein Verbindungsfenster in den Service-Bereich, wo ihn ein Mitarbeiter leicht erreichen kann.

Höhere Anlagenverfügbarkeit

Um Roboter zu reinigen oder kleinere Instandsetzungsarbeiten vorzunehmen, muss die Produktion gestoppt werden. Mit EcoProBooth ist es nun während der Produktion möglich, Zerstäuber zu reinigen oder Glockenteller zu tauschen, ohne dass der zuständige Mitarbeiter den Applikationsbereich in der Lackierkabine betreten muss.

Niedriger Energieverbrauch und Emission von CO2

Während bei einer klassischen Trockenabscheidung das Verhältnis Umluft zu Frischluft bei 80:20 liegt, ist es bei EcoProBooth 95:5. Der Prozessluft werden 5 Prozent Frischluft zugemischt, um einen sicheren Abstand zur unteren Explosionsgrenze einzuhalten. Im zugehörigen Trockenabscheidesystem EcoDryScrubber wird die Luft zuerst von Lackpartikeln gereinigt und anschließend in einem direkt der Lackierkabine zugeordneten Umluftaggregat rekonditioniert. Der Energiebedarf für die Rekonditionierung der Umluft ist wesentlich geringer als für die Konditionierung der Frischluft von außen, die sich im Allgemeinen - je nach Region und Jahreszeit - stärker von den Bedingungen in der Kabine unterscheidet. Die maximale Umluftrate hält somit den Energieverbrauch und die Emission von CO2 für die Konditionierung so gering wie möglich.